Hauptunfallursachen

GeistHauptunfallursache bei den Radfahrenden ist das sogenannte „Geisterfahren“, hierbei handelt es sich um Radfahrende, die den Radweg oder Schutzstreifen in falscher Richtung befahren bzw. auf der falschen Straßenseite oder verbotenerweise auf dem Gehweg, teilweise sogar auf dem Gehweg und in falscher Richtung, fahren. Die Gefahr, dass es hier zu Unfällen mit anderen Verkehrsteilnehmenden kommt, ist sehr hoch. Autofahrende rechnen meist nur mit Radverkehr aus einer Richtung und nicht mit „Geisterfahrern“. Unfälle sind hier aufgrund des großen Konfliktpotentials nahezu vorprogrammiert. Fahren Sie daher immer auf der richtigen Straßenseite und benutzen Sie nur dann die Gehwege zum Radfahren, wenn diese durch die Beschilderung zur Benutzung durch Radverkehr freigegeben sind. Gleiches gilt für Radwege, die nur in Gegenrichtung benutzt werden dürfen, wenn Sie entsprechend beschildert sind. Kinder, die älter als 10 Jahre sind, sollten frühzeitig lernen, auf der Straße zu radeln. Dies ist nicht gefährlicher als auf einem Radweg, im Gegenteil. Auf der Fahrbahn haben Autofahrer/innen Radfahrende in ihrem Blickfeld und man wird mit dem Rad nicht so schnell übersehen, wie auf einem Radweg abseits der Straße. Schnelle Radfahrende sollten sich überlegen, auf die Straße auszuweichen, anstatt auf einem für den Radverkehr freigegebenen Gehweg zu radeln, um Konflikte mit Fußgängern/innen zu vermeiden.

Eine weitere Hauptunfallursache stellt das Abbiegen und Wenden mit dem Fahrrad dar. Hier gilt auch für Radfahrende: „der Schulterblick kann Leben schützen“. Auch beim Rechts-abbiegen mit dem Fahrrad gilt es sich umzuschauen, um sich abzusichern, dass keine anderen Radfahrenden oder Fußgänger/innen gefährdet werden. Außerdem sollten Radfahrende immer den toten Winkel berücksichtigen, den Autofahrende oder Lkw-Fahrende haben und sich daher immer vergewissern, dass sie auch von den anderen Verkehrsteilnehmenden gesehen wurden (Blickkontakt aufnehmen). Im Zweifel sollten Sie sich immer defensiv verhalten. Besonders wichtig ist es, den anderen Verkehrsteilnehmenden frühzeitig per Handzeichen zu signalisieren, dass man abbiegen möchte.

Unfallursachen Radverkehr 2011-2013

Quelle: Kreispolizeibehörde Paderborn

Ebenfalls zu den Hauptunfallursachen zählt das Radfahren unter Einfluss von Alkohol und Drogen. Das Fahrrad ist keine Alternative für betrunkene Autofahrende und ab 1,6 Promille müssen auch Radfahrende ohne Anzeichen von Fahrunsicherheiten oder Verwicklung in einen Unfall mit Konsequenzen wie dem Entzug des Führerscheins, Geld- oder Freiheitsstrafe sowie Punkten in Flensburg rechnen. Sind alkoholisierte Radfahrende in einen Unfall verwickelt, müssen Sie schon ab 0,3 Promille mit ernsten Konsequenzen rechnen (weiter Informationen finden Sie unter der Rubrik Radgeber → Bußgeldkatalog).

Auch die Geschwindigkeit und das Missachten der Vorfahrt zählen zu den häufig vorkommenden Unfallursachen im Radverkehr. Auch Radfahrende müssen die Vorfahrt anderer Verkehrsteilnehmender achten, so z.B. den Vorrang von Fußgänger/innen an Zebrastreifen oder das Rechts-vor-Links-Prinzip in vielen Tempo-30-Zonen sowie (je nach Beschilderung / Gestaltung der Straße) die dort getroffene Vorfahrtsregelung (Vorfahrtstraßen, untergeordnete Straßen, abgesenkte Bordsteine etc.). Besonders wichtig ist, dass auf Gehwegen oder in Fußgängerzonen, die für den Radverkehr freigegeben sind, die Fußgänger/innen Vorrang haben und sich Radfahrende nach ihnen richten und Rücksicht nehmen müssen. Dies gilt besonders für die Geschwindigkeit. Auf diesen für den Radverkehr freigegebenen Gehwegen dürfen Radfahrende maximal Schrittgeschwindigkeit fahren, damit es zu keinen Konflikten mit den Fußgängern/innen kommt. In verkehrsberuhigten Bereichen gilt die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit selbstverständlich auch für die Radfahrenden. An schwer einsehbaren Stellen und an Unterführungen von Straßen oder Bahngleisen sollten Radfahrende immer die Geschwindigkeit reduzieren und zu jeder Zeit bremsbereit sein, um sich selbst und andere zu schützen. Das eigene Verhalten sollte stets die Fehler der anderen Verkehrsteilnehmenden berücksichtigen, so radeln Sie selbst auch am sichersten.

1 Antwort zu Hauptunfallursachen

  1. Hein Bloed sagt:

    Aus welcher Statistik geht hervor, dass bei Unfällen zwischen Autofahrern und Fahrradfahrern die Schuld zu 50% („und steigend“) bei den Fahrradfahrern liegt?
    Die Zahlen, die Sie unter „Statistik“ präsentieren unterscheiden m. E. nicht zwischen Alleinunfällen, Unfällen mit Fahrradfahrern, Unfällen mit Fußgängern und Unfällen mit Autofahrern. Oder sind hier nur Unfälle mit Autofahrern gezählt worden?

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